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Der Prakticast #3

Auf und davon! Und nie wieder zurück in irgendein Kaff!“ Der Traum eines jeden Schulabgängers. (Gut, nicht JEDEN, aber einige vom Land kommende bestimmt.) So dachte auch ich und bin letztlich wie Brian in Münster gelandet. Zwar nicht die große Stadt, in die ich ursprünglich wollte, doch genießt man hier die Vorzüge einer großen Stadt und hat trotzdem viel Land, Natur und Ruhe um sich herum. Als ich dann hier wohnte, war ich auch ganz froh, nicht gleich in einer Großstadt zu leben, sondern auch noch ein bisschen Wald um mich zu haben. Mein erster Gedanke, und ich glaube, da sind Brian und ich uns einig, war Unabhängigkeit zu erreichen und auf sich allein gestellt Selbstständigkeit zu erlangen und Selbstbewusstsein aufzubauen. Ein Auszug aus dem Elternhaus, bringt vor allem am Anfang auch einige Schwierigkeiten mit sich, wie das Fremdfühlen, die Verantwortung oder die Unterschrift auf dem ersten Mietvertrag, bei der man sich nicht ganz sicher sein kann, was man bei diesem ganzen „Anwaltsdeutsch“ so wirklich unterschrieben hat. Trotzdem überwiegen meiner Meinung nach die Vorzüge: Man kann tun und lassen, was man will, ohne immer Bescheid sagen zu müssen, es warten keine sich sorgenden Eltern daheim, an die man denken muss, wenn man doch wider allen Erziehungsmaßnahmen nachts allein heimläuft, man kann essen, wann und was man will, und ist um einiges flexibler und offener in jeder Beziehung.

Trotz allem kann ich nicht bestreiten, dass ich mein Kaff oft vermisse. Zugegeben, ich bin froh dem Großteil der Leute dort nicht mehr begegnen zu müssen, doch einsame Spaziergänge im dunkelsten Wald, Berge und Schlachtpläne, wie man wohl am besten nach elf Uhr nach Hause kommt, fehlen mir schon. Dafür gibt es hier nichts, was man nicht mit dem Fahrrad erreichen könnte, und es ist auch nicht besonders anstrengend, bei einer maximalen Steigung von gefühlt 0% zu fahren.

Doch man lernt seine Heimat und alles, was man hat, auch erst richtig schätzen, wenn man mal gelernt hat, dass es nicht selbstverständlich ist.

Ob man in einer Großstadt oder einen großen Stadt wohnt ist letztlich egal. Die Entwicklung, die man durchläuft und die sehr wichtig ist, vollzieht sich egal wo. Ob man will oder nicht, selbstständig wird man allemal. Ausziehen ist meiner Meinung nach ein großer Schritt nach vorn in der Entwicklung. Außerdem eröffnet es natürlich viele Optionen. Man ist viel freier in dem, was man tut. Die Welt liegt einem quasi zu Füßen, wenn man sich überall auf Unis, Praktika oder Ausbildungen bewerben kann, weil man nicht daran gebunden ist, zu Hause zu leben.

Was Ausziehen noch so alles mit sich bringt, erfahrt Ihr hier in unserem dritten Podcast. Also Kopfhörer bei YouTube auf oder hier loslegen:

Joanna Schindler

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