Jan Große NobisSchwere Zeiten, hartes Los! Wir leben in der Kontaktsperre. Nichtsdestotrotz gibt es viel Solidarität im Netz. Wir stellen verschiedene Aspekte des Netzlebens vor.
Erbauendes: „Bella Ciao“ auf dem Balkon, die „Ode an die Freude“ als Videokonferenz und ganze Konzerte online
In Italien werden schon lange Balkon-Konzerte gegeben, damit die Zeit der Ausgangssperre versüßt wird. So hat auch der italienische Saxofonist Daniele Vitale auf seinem Balkon die italienische Partisanenhymne „Bella Ciao“ mit seinem Instrument interpretiert.
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„Bella Ciao” – Balcony Sax Performance in Italy
Auch die Musiker*innen des Serbischen Nationaltheaters nahmen sich des Titels an und spielten in einer Videokonferenz aus Solidarität mit Italien das Partisanenlied.
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Il Teatro Nazionale serbo suona “Bella Ciao” in videocall
Und das Rotterdams Philharmonisch Orkest spielte ebenso in einer Videokonferenz die „Ode an die Freunde“ für das Publikum im Internet:
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Rotterdams Philharmonisch Orkest: From us, for you.
Aber auch in Münster gibt es Haustür-Konzerte, um den Nachbar*innen eine Freude zu machen. In diesem Beispiel spielt das „Duo Contraviento“ die Europa-Hymne „Ode an die Freude“.
Das Duo, bestehend aus der in Deutschland lebenden Chilenin Isabel Lipthay und Martin Firgau, schreibt dazu
Am Tag der verordneten verschärften „Kontaktsperre“ intensivieren sich Kontakte in der Nachbarschaft…
Die körperliche Distanz ist in dieser Zeit wichtig, aber ebenso wichtig ist die menschliche Nähe. Wir erfahren Schmerz, Angst um unsere Liebsten, Tod, und wir erfahren ein neues „Wir“, Solidarität, Zuhören, Innehalten, Verzicht.
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duo contraviento | haustürkonzert in coronazeiten | 22.3.2020 mit friedel, lieben nachbarn, spatzen
Manch Münsteranerin macht aber auch gleich ein ganzes Video-Konzert: Die Künstlerin Ronja Maltzahn, die auch schon bei uns im Bennohaus aufgetreten ist, spielte gleich ein ganzes halbstündiges Konzert für die Kölner Plattform dringeblieben.de (dort gibt es übrigens täglich mehrere Konzerte, Lesungen und Workshops live):
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Dringeblieben: Ronja Maltzahn (Worldpop) Live-Stream
Und die Polizei in Spanien fährt selbst vor und spielt für einen ganzen Straßenzug auf. Die Nachbar*innen haben damit auch viel Spaß:
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Es geht aber auch einfacher. In Hessen haben die Menschen an ihren Fenster einfach geklatscht, um den vielen helfenden Händen in Krankenhäusern, Supermärkten und Pflegeheimen zu danken:
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Witziges und Kurioses aus dem Netz: Nudeln in Klopapier
Viele der Witze und Cartoons im Internet drehen sich um die Klopapier-Krise und das Hamstern:
So denkt sich die Quattromilf, dass folgender Dialog derzeit wohl in jedem Drogeriemarkt der Welt stattfindet:
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Derweil hat jemand anderes unter ein Video, in dem viele Menschen eine Palette Klopapier stürmen, mit dem Sound von „The Walking Dead“ unterlegt:
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Und der Virologe Christian Drosten klärt beim Gazetteur auf:
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Manch kuriose Polizeimeldung schafft es auch noch, bei der Tagesschau auf Twitter vermeldet zu werden: Die Polizei in Aachen hat nämlich gemeldet, dass bei einem Einbruch in ein Auto in Würselen ganz bestimmte Wertgegenstände gestohlen worden seien:
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Und das Magazin „quer“ vom Bayerischen Rundfunk erklärt kurz, wie Solidarität statt Hamstern geht:
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Auch der der „Gazetteur“ erklärt kurz und bündig, wie veraltet die Idee des Klopapierhamstern ist:
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Derweil freut sich der Rewe aus Rengsdorf auf Spenden für die Corona-Hilfe von den Hamsterern:
Man kann im Netz aber auch ganz einfach kontrollieren, wie lange das Klopapier denn reichen und ob man die etwaige Quarantäne-Zeit überstehen wird. Dann hat sich das mit dem Hamstern erledigt: https://reichtmeinklopapier.de/
Und über die ganze Klopapier-Krise wird auch noch gerappt:
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Dafür hat der Twitter-Account „@FrauMeyer2“ einfach einen anderen Vorschlag, wofür Vorräte angelegt werden sollen:
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Lustig lernen über „physical distancing“ und Co.
Aber lustige Vorschläge und Anleitungen für „physical distancing“ („social distancing“ sollten wir dagegen nicht machen), Hygiene und Quarantäne-Zeiten gibt es auch im Netz:
So hat die Punkband „Dead Kennedys“ einfach das Plattencover der Beatles-Platte „Abbey Road“ verändert und die Beatles herausretuschiert, um die Menschen dazu aufzufordern, zu Hause zu blieben. Die Beatles ohne die Beatles von den Dead Kennedys:
…oder die „Dead Kennedys“ erklären die Abstandsregeln anhand der Größe von Joey Ramone:
Jan Böhmermann hatte aufgefordert, anhand eines Gruppenbilds die Abstandsregeln zu erklären. Das ist dabei heraus gekommen:
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Und das Geo-Magazin „katapult“ hat gar einen Simulator entwickelt, der „physical distancing“ erklärt:
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Auch Geburtstagsüberraschungen können mit An- und Abstand gefeiert werden:
Eine Überraschung zum 16. Geburtstag für Abby Grinnell in North Greece. Ihre Mutter Dana, Freunde, Nachbarn und Klassenkameraden @HiltonCSD haben ihn zu etwas Besonderem gemacht in Zeiten von social distancing.”
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Oder es werden auf Twitter schlaue Vorschläge geteilt, wie man Kindern das Händewaschen in Zeiten von Corona erklärt:
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In der Zeit in Quarantäne kann man dann einfach Pacman spielen. Aber nicht am Computer, sondern am Fenster:
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Oder Fitness am Balkon machen — inclusive Trainer. So wie in Sevilla, Spanien:
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Bay the way: Der TUS Hiltrup hat im Übrigen Video-Anleitung für das Workout im Wohn- oder Schlafzimmer auf seiner Website zusammengestellt.
Humor und Politik vereint
Die Politik soll im Humor ja auch nicht zu kurz kommen. Das meiste, das muss man sagen, bekommt die AfD ab. Aber auch Trump, Macron und Johnson bekommen ihr Fett weg.
So weiß Alf Frommer, wer den Bauern aus dem Arbeiter*innen-Mangel hilft, weil die polnischen Spargelstecher*innen nicht mehr über die Grenze kommen:
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Und Marian Kamensky hat den passenden Cartoon:
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Und „Kumi – Knut Junker“ weiß, wie man — nicht nur — in diesen Zeiten die Nachricht einschätzen muss, dass „Der Flügel“ der AfD sich auflösen würde:
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Und auch der Gazetteur macht sich über die geflüchtetenfeindlichen Deutschen lustig:
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Jens Clasen dagegen denkt darüber nach, von wem er regiert werden will. Es kommt halt auf die Sprache an:
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Im Moment wird wenig über die AfD & Co. geredet. Bei den twitterperlen.de weiß man warum:
Und der Satire-Account „@bundesamtfvs“ macht sich lustig über die sogenannten Reichsbürger, die jetzt zuhause bleiben:
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Aber auch Bundeskanzlerin Merkel bekommt ihr Fett weg:
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Aber man kann sich auch fragen: Was danach?
Und Marco Fechner macht sich schon jetzt Gedanken, wie es danach weitergehen könnte:
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Gesungene Corona-Krise
Und am Ende noch ein paar Lieder zur Corona-Krise:
„Corona meine Liebe“ — mehr dazu bei den Westfälischen Nachrichten (Paywall).
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„Dumm, dumm“, der Coronavirus-Song für Dumme (“Mad World”-Cover/Bearbeitung)
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Und der ehemalige Mitarbeiter des Münsteraner Bundestagsabgeordneten Hubertus Zdebel, Hannes Dräger, hat auch noch ein tolles Fundstück: Die „Ghostbusters“ im Rettungswagen. Hier das Original auf Twitter:
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PS: Denkt natürlich auch an Die Anstalt!
Ostviertel-Redaktion
Noah Weckenbrock
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