Die Maskenpflicht ist da: nicht nur in Münster, sondern in ganz NRW. Doch wenn jede*r nun beim Einkaufen, Busfahren und so weiter einen Mund-Nasen-Schutz tragen muss, aber gewöhnliche Einmal-Masken häufig schon ausverkauft sind, wo soll man dann überhaupt eine herbekommen?
Die Antwort ist schnell und einfach: Selber machen!
Zwar sind selbstgenähte Masken nicht auf ihre Sicherheit geprüft, bieten jedoch den Vorteil, dass sie nach jedem Tragen ausgekocht oder gewaschen werden können, und somit mehrmals zu verwenden sind. Außerdem bleiben die zertifizierten Masken für das Personal im medizinischen Bereich übrig, welches diese deutlich dringender benötigt.
Das Internet ist mittlerweile voll von verschiedenen Anleitungen. Soll es eine schmale, breite, dicke oder dünnere Maske sein? Mit Stoff- oder Gummibändern, mit Draht oder ohne?
Ich beschließe, mir selbst zu überlegen, wie ich die Maske gerne hätte und setze mich – zum ersten Mal in meinem Leben – an eine Nähmaschine. Sieht doch eigentlich immer total einfach aus, wenn man andere Leute beim Nähen beobachtet…
Für die folgende Maske braucht man:
- Baumwollstoffe: Einmal in den Maßen 17×34 cm und zweimal in 90x4cm
- Draht: circa 14 cm
- Bügeleisen
- Stecknadeln
- Faden in ähnlicher Farbe zum Stoff
- Nähmaschine
Schritt eins: Die Maske
Als Erstes suche ich mir einen übrig gebliebenen Stoffrest. Hierbei sollte man darauf achten, dass dieser nach Möglichkeit aus (dichtgewebter) Baumwolle besteht, und bei mindestens 60 Grad gewaschen werden kann. Gut eignen sich dafür zum Beispiel auch alte T-Shirts.
Den Stoffrest schneide ich auf eine Größe von 17×34 cm zurecht. Dazu schneide ich noch für die Bänder zwei circa 90×4 cm große Stücke aus. Wenn man es ganz ordentlich machen möchte, und der Maske eine noch längere Lebensdauer verschaffen will, kann man bei Bedarf die Kanten (z.B. mit einem Zickzackstich) versäubern.
Danach falte ich den Stoff mit der kürzeren Seite zur Hälfte (auf links) und bügele die Falz glatt.
Zwei der entstandenen Kanten stecke ich zusammen und nähe sie mit der Nähmaschine zusammen. Danach drehe ich das entstandene Stoffstück wieder auf die richtige Seite.
Ich nehme einen etwas dickeren Draht (z.B. Draht für den Garten) und kürze ihn auf eine Länge von circa 14 cm. Den Draht lege ich von oben auf die gegenüberliegende Seite der Öffnung und stecke den Stoff knapp darunter fest. Danach nähe ich einmal darunter eine Naht.
Die Enden an der Öffnung klappe ich um und bügele sie, damit sie in der Position bleiben. Danach stecke ich sie wieder fest und nähe daran entlang.
Der Draht markiert den oberen Teil der Maske: von diesem Ausgangspunkt bügele ich zwei gleichmäßig verteilte Falten in den Stoff und stecke sie fest.
Schritt zwei: Die Bänder
Es fehlt nicht mehr viel zum fertigen Mund-Nasen-Schutz:
Die Stoffstücke für die Bänder falte ich nach innen, bügele sie glatt und falte sie noch einmal in der Mitte, bevor ich sie feststecke und in der Mitte eine Naht nähe.
Schritt drei: Maske und Bänder verbinden
Die Bänder stecke ich dann mit der Mitte am rechten und linken Rand der Maske auf der Rückseite (in die man später atmet) fest und vernähe alles. Somit sind gleichzeitig sowohl die Bänder als auch die Falten festgenäht.
Die fertige Maske kann nun mit dem Draht auf der Nase festgedrückt und mit den Bändern hinter dem Kopf zusammengebunden werden.
Mein Fazit: Geht schnell und sieht sogar schön aus
Eigentlich ganz einfach, für Anfänger*innen zu Beginn vielleicht etwas „friemelig“, aber auf jeden Fall zu schaffen. Wenn man keine Nähmaschine hat, kann man natürlich auch alles mit der Hand nähen, dann ist man allerdings auch etwas länger beschäftigt. Nach meinem vierten Versuch habe ich noch etwa 30 Minuten bis zum Endergebnis gebraucht.
Wichtig: Damit sich keine Viren in der, von der Atemluft feuchten, Maske ansammeln können, sollte man am besten gleich mehrere haben. Und sollte man den ganzen Tage eine Mund-Nase-Maske tragen müssen, kann man diese zwischendurch wechseln und bei 60 bis 90 Grad in der Waschmaschine waschen oder fünf Minuten auf dem Herd in einem Kochtopf auskochen. Nach jedem Tragen der Maske muss diese so gereinigt werden.
Die hier vorgestellte Maske ist nicht dafür gedacht, sich selbst, sondern andere Menschen zu schützen, da die eigenen Tröpfchen teilweise in der Maske abgefangen werden, nicht jedoch die der anderen. Deshalb sollte man trotzdem Hygieneregeln einhalten (in die Armbeuge husten, regelmäßig gründlich Hände waschen), sich nicht ins Gesicht fassen und den Sicherheitsabstand einhalten.
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