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Über die lieben Nachbar*innen und die Angst des Andersseins

Ein langweiliges, konservatives Leben, umgeben von intoleranten, verlorenen Seelen, die in ihren Alltagsjobs gefangen sind und deren größte Angst das Anderssein ist – so beschreiben die drei Freunde der Band „Friendly Neighbourhood“ das triste, graue Dorfleben in Gronau/Westfalen. Eine wahre Brutstätte für Melancholie, Wut, Niedergeschlagenheit und Rebellion. Dieselbe Atmosphäre, welche zum Beispiel den Punk oder die Grunge Bewegung ins Leben gerufen hat, lässt auch die drei Bandkollegen sich in die Musik flüchten.

Im Stich gelassen von der aktuellen, überpolierten Pop-Musik der Charts fanden sie sich in der Rockmusik der 80er und 90er Jahre wieder. Der rohe, emotionale und echte Sound von Bands wie Nirvana, Green Day, Pearl Jam oder den Smashing Pumpkins spiegelte die Verzweiflung und den Unmut von Drummer Luca, Bassist Timo und Sänger & Gitarrist Tim perfekt wieder.

Die Garage von Tims Eltern wurde der einzig wahre Platz, um dort Ideen für Songs zu entwickeln, die das gemeinsame Lebensgefühl ausdrücken. Leider gab es schnell ärger, wegen „ruhe Störung“ mit den „lieben Nachbarn“.

„Friendly Neighbourhood“ sind geboren, als Mittelfinger an ignorante, intolerante Nachbarn. Einige Zeit später mieteten sie sich dann einen richtigen Probenraum. Schnell entstanden über 30 Songs inkl. Demo Aufnahmen. Der Produzent und Live Engineer Ansgar Friemel (u.a. Pohlmann, Jupiter Jones, Revolverheld) aus Münster wurde auf die Jungs aufmerksam und lädt die Band ins Studio ein. In nur einer Woche entsteht das Debüt „Just One Evening“. „Echtes“ Schlagzeug, „echte“ Gitarren, alles Live im Studio eingespielt, mit klaren Inspirationen von den Vorbildern der 80er und 90er Jahre. Die zehn entstanden Songs sind wie die Band selbst, authentisch, roh und emotional.

Aber Friendly Neighbourhood ist mehr als nur Kritik und Provokation, es ist ein Raum für Gleichgesinnte, die woanders ebenfalls nicht toleriert werden. Für die drei Freunde ist es mittlerweile eine Familie, die hinter einem steht. Wenn man sich vor seinen homophoben Eltern mit seiner Sexualität outet, wenn man durch Depressionen und Soziale Phobien geht, wenn ein Familienmitglied stirbt – Tim, Luca und Timo wissen, dass sie nicht mehr allein dastehen.


Kultur am Kanal ist wieder zurück! Unter dem Motto „Phönix aus der Asche – wir brennen für Kultur“ erwecken wir das Bennohaus nach einer langen Durststrecke wieder zum Leben.

Nachdem die Veranstaltung am 10. Dezember 2021 abgesagt werden musste, kann sie jetzt endlich am Freitag, den 25.03.2022 stattfinden! Wir freuen uns nun ganz besonders, auf unserer Bühne wieder Künstler*innen bergüßen zu dürfen, die uns mit ihren vielfältigen Talenten einen spannenden Abend beschaffen werden.

Der Einlass beginnt um 19:00 Uhr und das Programm startet um 19:30 Uhr. Der Video-Stream kann über den YouTube-Kanal des Ostviertel-Magazins angesehen werden. Im Webradio des medienforums münster findet ihr den Audio-Stream der Sendung.Der Eintritt ist wie immer frei! Mehr Informationen zu Kultur am Kanal findet ihr hier.

Ostviertel-Redaktion

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