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Verwurzelt im Ostviertel

Das Ostviertel ist beliebter Knotenpunkt von Studierenden und Jugendlichen. Einige soziale Einrichtungen, wie das Bennohaus, aber auch soziale Initiativen, wie z. B. Platanenpower oder das Hansaforum, nennen das Viertel ihre Heimat. Doch was wäre dieser lebhafte Stadtteil ohne seine langjährigen Bewohner*innen?

Wir haben uns mit Sascha getroffen. Sascha ist 19 Jahre alt und ist hier im Viertel geboren und aufgewachsen. Er gibt uns einen Einblick in seine Erfahrungen, Erinnerungen und Blickwinkel auf den sich stetig weiterentwickelnden Stadtteil.


Hallo Sascha! Wie lange wohnst du schon hier?

Meine Mutter mietet unsere Wohnung schon, seitdem ich geboren bin. Das heißt, ich wohne hier schon seit 19 Jahren.

Rückblickend: Wie war es für dich hier aufzuwachsen? Wie hast du deine Kindheit wahrgenommen? 

Ich hatte eine schöne, spaßige und friedliche Kindheit hier im Viertel. Alles war sehr kinderfreundlich. Man konnte überall spielen gehen und auch die zentrale Lage war echt nice, so dass ich mich immer schnell mit Freund*innen treffen konnte.

Wenn man so tief im Stadtteil verwurzelt ist, entdeckt man bestimmt auch schnell Orte, die man besonders gerne besucht. Hast du einen Lieblingsort?

Mein Lieblingsort ist generell Münster! Ich habe an keinem Ort etwas auszusetzen. Aber spezifisch aufs Viertel bezogen, der Kanal oder die B-Side.

Das Bennohaus ist im Ostviertel heimisch. Kennst du das Bennohaus und wenn ja, was verbindest du damit?

Jo, das Bennohaus kenne ich auch aus meinen früheren Jahren noch. Früher war ich oft in der Ferienbetreuung, in der man immer kurze Filme zu bestimmten Themen gemacht hat. Das war immer ganz lustig und hat mir viel Spaß gemacht!

Gibt es auch Dinge, die dir im Stadtteil nicht gefallen?

Mir fällt nichts ein, was ich jetzt akut nicht mag. Es gibt viele Orte, an denen man einfach mal zur Ruhe kommen kann oder sich mit Freund*innen treffen kann. Auch der Kanal ist optimal zum Chillen. Die zentrale Lage ist insgesamt auch einfach ein riesiger Pluspunkt!

Früher habe ich das Viertel eher als das „Underground“-Viertel wahrgenommen. In den letzten Jahren hat es sich meiner Meinung nach mehr zum Hipster-Viertel entwickelt.

Was für Veränderungen hast du im Laufe der Zeit hier bemerkt und welche Gefühle haben sie in dir ausgelöst?

Früher habe ich das Viertel eher als das „Underground“-Viertel wahrgenommen. In den letzten Jahren hat es sich meiner Meinung nach mehr zum Hipster-Viertel entwickelt. Überall gibt es neue Lokale, kleine Läden oder auch neue Produkte.

Was mir auch noch einfällt ist, dass früher direkt vor meiner Haustür ein Spielplatz war. Das war auch auf jeden Fall ein großer Faktor, weshalb das Aufwachsen hier sehr angenehm war. Nach ein paar Jahren wurde dort allerdings die große PSD-Bank hingebaut.

Das war meiner Meinung nach komplett unnötig, da ein Spielplatz doch eigentlich viel schöner ist. Dann wurde natürlich, was die meisten mitbekommen haben dürften, das Hafenviertel sehr verdreckt. Die Osmo-Hallen, die bestimmt noch nicht so ganz einsturzgefährdet waren, wurden leider komplett eingerissen.

Hier an der B-Side wird jetzt alles neu gemacht, was eigentlich total schlecht ist. Aber nicht nur hier am Hafen, sondern in ganz Münster merkt man, dass überall nur noch Baustellen sind und die Gehwege aufgerissen werden.

Die umstrittene Lage um das Hafencenter begleiten viele Münsteraner*innen gespannt. Die Meinungen spalten sich und es kam in der letzten Zeit nicht selten zu Protesten. Wie stehst du zum Hafencenter?

Ich denke mal, meine Meinung teilen viele Leute: Das Ganze ist ziemlich unnötig, da es genug Einkaufsmöglichkeiten in der Nähe gibt! Allein die Innenstadt ist völlig ausreichend, da braucht man kein zusätzliches Hafencenter bauen.

Hast du als langjähriger Kenner auch einen Geheimtipp?

Bestimmt werden es einige schon kennen, aber an der A-Side vom Hafen gibt es eine Kunsthalle und die machen alle paar Monate eine neue Ausstellung. Es ist immer sehr schön sich die Kunst anzuschauen, aber ich sehe dort nie viele Leute. Es lohnt sich definitiv!

Abschließend: Wie würdest du das Viertel beschreiben?

Ich finde, dass das Ostviertel eines der schönsten Viertel in Münster ist. Ich bin super froh hier aufgewachsen zu sein und meine Kindheit hier verbracht zu haben! Super angenehm, wirklich super!

Arne Böllert

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