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Couch-Protest gegen Rechts

Erneut lädt das Münsteraner Bündnis „Keinen Meter den Nazis“ zu Protesten gegen einen Kreisparteitag der „Alternative für Deutschland“, der am 30. Januar 2021 in der Stadthalle Münster-Hiltrup stattfindet, ein. Das Besondere: Der Protest soll wegen der Corona-Pandemie vornehmlich vom Sofa aus stattfinden. Das heißt: Es wird vor Ort, vor der Stadthalle Hiltrup, Protest geben. Wer will, kann sich dort ab 10:30 einfinden, um Live infektionsschutz-konform zu protestieren. Aber: Die meisten Demonstrant*innen sollen sich an den Live-Stream auf Instagram setzen, damit es vor Ort nicht zu voll wird und die Corona-Maßnahmen, insbesondere die Abstände, eingehalten werden können. „Massenproteste zu organisieren, wäre in der aktuellen Lage verantwortungslos“, erklärt Peters die temporäre Abkehr vom altbewährten Konzept. „Wir hoffen aber, dass viele Menschen den Live-Stream ansehen, teilen und kommentieren und so unsere Nachricht verbreiten: Kein Raum, keine Stimme der AfD“, so Carsten Peters, Pressesprecher des Bündnisses „Keinen Meter den Nazis“.

„Mit der Corona-Pandemie verschwinden Probleme wie Rassismus, Antisemitismus, Sexismus und Sozialdarwinismus nicht – im Gegenteil: Diese Krise wirkt oftmals als Verstärker bestehender Ungerechtigkeiten“, so Peters. Er betont: „Die AfD hat hier in den letzten Monaten vielerorts als geistige Brandstifterin agiert, deshalb ist es umso wichtiger, Veranstaltungen wie diese nicht unkommentiert zu lassen.“ Das Bündnis „Keinen Meter den Nazis“ sieht deshalb gerade wegen der Pandemie die Notwendigkeit, gegen die AfD und deren politische Agenda zu protestieren.

Die Lage der AfD ist desolat – trotzdem Protest nötig!

Auf ihrem Kreisparteitag will die extrem rechte AfD ihre Kandidat*innen für die Bundestagswahl im September 2021 aufstellen. Die aktuelle Lage der AfD in Münster beschreibt das Bündnis nach der Wahlniederlage bei der Kommunalwahl als desolat: „Neben dem Verlust von Ratsgruppe, Parteibüro und knapp 20 Prozent der Mitglieder macht die AfD derzeit vor allem durch interne Streitigkeiten auf sich aufmerksam“. Nichtsdestotrotz schätzt das Bündnis die Partei weiterhin als gefährlich ein: „Die AfD Münster ist derzeit in einem desolaten Zustand, das macht sie aber nicht minder gefährlich“, kommentiert Liza Schulze-Boysen, ebenso Pressesprecherin des Bündnisses, den Zustand der in Münster „chronisch erfolglosen“ extrem rechten Partei. „Die Führungsfiguren der AfD haben bewiesen, dass sie mit ihrer menschenverachtenden Politik nicht aufhören, bis wir ihnen auch den letzten Raum dafür genommen haben. Und genau das werden wir “, so Schulze-Boysen. Und weiter: „Die Antwort der AfD auf die Corona-Pandemie ist vor allem eines: Unsolidarisch!“ Und Lösungsansätze habe die AfD auch nicht zu bieten, ergänzt Carsten Peters.

Und Peters weiter: „Wir werden hingegen am Samstag vor Ort sein, um für eine solidarische Antwort auf die Folgen der Corona-Pandemie und den Rechtsruck der letzten Jahre einzustehen: Gemeinsam, divers und solidarisch!“

Weitere aktuelle Infos gibt es laufend unter https://keinenmeter.noblogs.org/.

Instagram: https://www.instagram.com/KeinenMeterMS/

Weitere Infos zum Bündnis:

Keinen Meter den Nazis – immer

Jan Große Nobis

Jan ist Ureinwohner Münsters. In Münster geboren, ging er hier zur Schule, studierte Chemie, Geschichte und Soziologie und anderes und war in der juristischen Online-Redaktionswelt unterwegs – auch in Münster. In der Freizeit macht er antifaschistische Demo-Fotografie. Bei ostviertel.ms als Redakteur unterwegs.

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