Fazit
Nach nun fast zwei Monaten im pandemiebedingten Homeoffice kann ich sagen, dass ich kein Mensch bin, der Homeoffice permanent durchmachen könnte.
Allgemein hat die Arbeits- und Zeiteinteilung gut funktioniert, doch fällt mir die Trennung von Arbeit und Freizeit im Homeoffice deutlich schwerer. Im Homeoffice hatte ich immer, wenn ich etwas freizeitliches unternommen habe, das Gefühl, dass ich die Zeit besser zum Arbeiten nutzen sollte, auch wenn ich meine Aufgaben für den Tag schon erledigt und eigentlich nichts mehr zu tun hatte.
Nach ca. zwei Wochen habe ich aber auch dafür eine Lösung gefunden, indem ich mir genaue Zeitpläne gemacht habe: Einige Stunden am Tag Arbeit, einige Stunden Pause/Freizeit.
Auch wenn man sich immer Hilfe bei den Kollegen holen konnte, ist es doch wieder sehr schön, diese persönlich wiederzusehen. Der soziale Aspekt der Arbeit ist für mich persönlich sehr wichtig, da ich gerne Gesellschaft habe und so auch besser arbeiten kann, wenn ich Menschen um mich herum habe.
Auch ein negativer Punkt des Homeoffice war, dass mir die guten Programme zur Ton- und Videobearbeitung nicht zur Verfügung standen. Durch die Arbeit mit Open-Source-Programmen, so gut sie auch sein mögen, lernt man die professionelleren Programme erst richtig schätzen.
Ich bin also froh, zumindest zeitweise, wieder im Bennohaus zu sein. Besonders froh bin ich darüber, die Kollegen wiederzusehen und meine Projekte, welche nun lange unangetastet auf den PCs im Haus lagen, weiter zu bearbeiten.
Woche 8
01.05.-08.05.2020
Montag, 4. Mai
Heute ist einer der schlimmsten Tage. Mein Gemütszustand wird immer schlechter und jegliche Motivation für sämtliche Aktivitäten, seien sie auch noch so verlockend, schwindet. Ich möchte einfach nur noch zum Normalzustand zurückkehren. Ich möchte auch endlich wieder zurück zum Bennohaus, da dadurch ein normalerer Tagesrhythmus wieder zum Greifen nah ist und auch die Selbstorganisation besser klappt.
Was mir auch einen Strich durch die Rechnung macht, ist, dass die Internetverbindung sehr launisch geworden ist und bei allen möglichen Geräten spontan beschließt, einfach nicht vernünftig zu funktionieren. Und das trotz nigelnagelneuem Router. Das Problem scheint aber keins der Hardware zu sein, da bei anderen Menschen in diesem Viertel, die ihren Internetzugang beim gleichen Anbieter beziehen, das gleiche Problem auftritt.
Dienstag, 5. bis Donnerstag, 7. Mai
Diese Tage sind freizeitlich gestaltet relativ unspektakulär. Die meiste Zeit verbringe ich mit der Erfüllung haushaltlicher Pflichten. Abends gehe ich meistens 2 Stunden raus, um frische Luft und Sonnenlicht zu genießen.
Freitag, 8. Mai
Die Woche neigt sich dem Ende zu und ich blicke freudig in die Zukunft. Die Festivals fallen zwar aus, aber ein angemessenes Alternativprogramm ist schon in Planung.
Außerdem gibt es Aussicht auf eine baldige Rückkehr zu einem halbwegs normalen Arbeitsalltag, was meine Laune deutlich hebt.
Woche 7
Montag, 27.04.2020
Die Woche beginnt eigentlich gut. aber ich habe in letzter Zeit immer weniger Lust auf “Social Distancing”. Ich vermisse entspannte Treffen mit zehn Leuten am Kanal, besonders bei diesem Wetter.
Am Wochenende habe ich mich wieder mal viel und aktiv mit Musik beschäftigt und unter anderem alte EPs und Alben von den Bands meines Vertrauens durchforstet und wieder neu für mich entdeckt.
Außerdem habe ich mich daran erinnert, dass ich ja eigentlich mitten in einem guten Buch stecke und habe dieses weitergelesen.
Dienstag, 28.04.2020
Heute habe ich den Morgen und Vormittag arbeitsmäßig sehr produktiv verbracht, indem ich für meinen aktuell geplanten Beitrag Interviews geführt habe.
Gegen Nachmittag wurde dann wie so oft der Kanal mit Freund und Angelrute frequentiert.
Mittwoch, 29.04.2020
Morgens wurde das kleine Dorf Lüdinghausen, welches zufällig auch mein Geburtsort ist, aufgesucht, um einen dort ansässigen Angelladen zu besuchen.
Im weiteren Verlauf des Tages wurden Interviews geschnitten und eine Podcastfolge aufgenommen.
Ich sehne mich immmer mehr nach dem Normalzustand und bemerke diese Tendenz auch bei meinem Umfeld.
Donnerstag, 30.04.2020
Die Planung für diesen Tag ist wieder sehr arbeitslastig. Erst eine Besprechung, dann Podcastaufzeichnung und ein Interview. Dann noch Schnittarbeiten.
Den Abend verbringe ich dann in der Nähe des Bennohauses am Kanal.
Woche 6
Eine besondere Woche für unsere Tagebuch-Autor*innen, die diesmal Bilder für sich sprechen lassen.
Montag, 20.04.2020
Dienstag, 21.04.2020
Mittwoch, 22.04.2020
Donnerstag, 23.04.2020
Freitag, 24.04.2020
Woche 5
Montag, 13. April
Diesen Ostermontag beginne ich im fernen Handorf bei meiner Freundin zuhause. Im Allgemeinen verläuft der Tag relativ unspektakulär, das einzig Interessante ist die schöne Route mit dem Fahrrad von Handorf zurück nach Münster, die ich mit viel Sonne genießen durfte.
Dienstag, 14. April
Ich mache den Feinschliff für den Beitrag, der am Mittwoch veröffentlicht werden soll und wende mich nach ein paar Wochen Pause mal wieder Counter-Strike zu. Nur macht mir wieder meine Internetverbindung einen Strich durch die Rechnung. Doch Hoffnung gibt der Umstand, dass der frisch bestellte neue Router schon auf dem Weg ist.
Mittwoch, 15. April
Heute habe ich das schöne Wetter mit meinem Vater angelnd im Norden Münsters am Kanal verbracht. Mal wieder habe ich die Sonne unterschätzt und mir einen Sonnenbrand zugezogen. Abends habe ich als Freund der Werke von Tarantino zum ersten Mal “Once Upon a Time in Hollywood” gesehen und wundere mich, warum der Film von vielen Zuschauern so stark kritisiert wurde.
Donnerstag, 16. April
Dieser Tag war ein sehr produktiver. Es wurden zwei Podcastfolgen aufgenommen und zum Upload bereitgemacht. Ansonsten ist nicht viel passiert.
Freitag, 17. April
Ein Tag, an dem nun von den meisten geplanten Festivals für dieses Jahr langsam die Nachrichten über deren Absage kommen. Langsam fange ich an mir Gedanken darüber zu machen, was sich gut als Alternativprogramm für den Sommer eignet.
Woche 4
Montag, 6. April
Ich habe so ziemlich den ganzen Tag in Hiltrup am Kanal mit einem Freund und Angeln verbracht. Da das Wetter übers Wochenende sehr warm und sonnig geworden ist, habe ich mir nach Ewigkeiten mal wieder einen Sonnenbrand zugezogen.
Dienstag, 7. April bis Donnerstag, 9. April
Da diese Tage mehr aus Routine als aus Abwechslung bestehen, kann ich sie ganz gut zusammenfasssen. Ich arbeite, räume um und auf und genieße einen Teil des Tages in der Sonne.
Die Frustration der letzten Wochen legt sich langsam und ich gewöhne mich an das ständige Zuhausebleiben. Ich würde natürlich lieber meine Abende mit Freunden in der Sonne am Kanal verbringen, aber ich finde mich langsam besser damit ab, dass das nicht möglich ist.
Meine vorherige Sicherheit, dass meine Festival-Planung für diesen Sommer noch aufgehen würde, verschwimmt langsam zu Hoffnung und wird wahrscheinlich im Laufe der nächsten Monate zu Enttäuschung werden.
Die Leute um mich herum beginnen meines Gefühls nach auch besser mit der Situation klarzukommen. Besonders wenn man einkaufen geht oder sich im Allgemeinen draußen bewegt, scheint sich eine allgemeine Routine eingestellt zu haben.
Woche 3
Hinweis: Allen Tagebuchschreiber*innen wurde in dieser Woche ein Fragebogen zur Seite gestellt, den sie entweder direkt beantworten oder in ihren Texten einpflegen konnten.
Montag, 30. März
Das Wochenende ist erneut sehr schnell vergangen. Im Allgemeinen merke ich, dass die Tage aktuell sehr schnell vorübergehen und schöpfe daraus etwas Hoffnung, dass die Zustände bald wieder normal sind.
In der Zeit der Krise vermisse ich wirklich am meisten meine sozialen Kontakte. Es ist nicht leicht, seine Kontakte so stark zu beschränken und ich glaube, ich habe es in der Hinsicht noch verhältnismäßig leicht.
Auch wenn ich keine Angst vor dem Virus an sich habe, achte ich darauf, viel zuhause zu bleiben. Die Kontakte zu Freunden sind eher eingeschränkt, da diese sonst eher persönlich als digital stattfinden und das momentan schwierig möglich ist. Dafür lernt man aber andere Freunde besser kennen, was ein kleiner Vorteil der Situation ist.
Besonders heute habe ich das Gefühl, dass ich einfach mal wieder ein Treffen mit vier oder fünf Freunden in der Gruppe brauche, gedulde mich aber natürlich noch, bis die Zeiten wieder normal sind. Ich denke, dass wenn alles wieder normal ist, man solche Möglichkeiten und Kontakte viel mehr wertschätzt und das soziale Bewusstsein auch ein bisschen sensibilisiert ist.
Nach nun zwei Wochen Homeoffice kann ich auch sehr überzeugt sagen, dass ein geregelter Tagesablauf, zumindest für mich, nur schwer möglich ist. Die normale Arbeit im Bennohaus stellt da schon einen deutlich angenehmeren Rhythmus dar. Und neben dieser praktischen Taktung vermisse ich natürlich auch die hilfreichen Tipps und die belebende Anwesenheit der Kollegen.
Dienstag, 31. März
Dieser Tag stellt sich schon am Morgen als sehr unspektakulär heraus. Haushaltliche Pflichten wahrnehmen, mit der Familie neue Beschäftigungen suchen, usw. sind wohl die einzigen Aktivitäten, die dieser Tag zu bieten hat.
Mittwoch, 1. April
An diesem Tag habe ich mal wieder versucht, mich kreativ zu entfalten. Außerdem entdecke ich viel neue Musik und lese inzwischen auch wieder mehr.
Donnerstag, 2. April
Langsam bemerkt man deutlich, wie die Stimmung bei ziemlich jedem kippt und sich jeder wieder nach dem Normalzustand sehnt. Ich hoffe, dass der 19. April als festgesetzte neue Grenze für das Kontaktverbot auch wirklich das Ende dessen darstellen wird.
Freitag, 3. April
Dieser Tag besteht, wie so viele momentan, fast nur aus der Erfüllung haushaltlicher Pflichten, der Arbeit an neuen Beiträgen sowie dem Versuch, neue Beschäftigungen zu finden, die einem durch die sonstige Langeweile hilft.
Im Allgemeinen habe ich das Gefühl, dass die vor wenigen Wochen noch vorherrschende Panik bei den Menschen bezüglich Covid-19 stark abgeschwächt ist. Die meisten Leute aus meinem Umfeld finden sich jetzt mit den Zuständen ab und warten einfach, bis der Normalzustand wieder einkehrt.
Woche 2
Montag, 23. März
Das Wochenende ist, im Verhältnis zur vorangegangenen Woche, erstaunlich schnell verstrichen.
Was mir sehr gefehlt hat, waren die Fußballspiele, besonders die der 2. Bundesliga. Als ich am Sonntag mit dem Hund in den Rieselfeldern spazieren war, fiel mir wie zuvor schon so oft auf, dass die Natur seit Anbruch der “Krise” in Deutschland ein viel frequentiertes Umfeld darstellt.
Meine Langeweile überrascht mich schon am Montagmorgen. Es ist aber keine Langeweile, die aus dem Umstand resultiert, dass ich nichts zu tun habe. Es ist schlicht und einfach die Langeweile, die entsteht, wenn das soziale und räumliche Umfeld immer gleich bleiben.
Bekämpfungsmethoden sind zum einen der Versuch, Materialien, die man auch als Müll bezeichnen könnte (z.B. Kronkorken) kreativ zu verarbeiten sowie ein gekonnter Eskapismus in die fröhlich-viereckige Welt des von mir und meinen Freunden bewohnten Minecraft-Servers, der uns allen als gute Ablenkung dient.
Dienstag, 24. März
Dieser Tag war sehr befreiend, da ich mir, außerhalb von meinen Hauptkontakten, mal wieder einen sozialen Kontakt erlaubt habe. Ich war mit einer Freundin am Kanal, um dort das schöne Wetter auszukosten. Meine Schwester ist nun auch endlich aus Dortmund zuhause angekommen, um das Social Distancing bei der Familie zu verbringen.
Mittwoch, 25. März
Ein bisher unspektakulär gewöhnlicher Tag in Zeiten der sozialen Distanz. Hauptsächlich gucke ich Netflix, höre Musik oder bereite meine Beitragspläne weiter vor.
Donnerstag, 26. März
Mal wieder ein Tag, an dem meine Hauptbeschäftigung aus Angeln am Kanal besteht.
Freitag, 27. März
Während sich die zweite Woche des Homeoffices langsam aber sicher dem Ende zuneigt, merke ich, dass diese Woche doch relativ schnell vorüberging. Ich hoffe einfach, dass sich das für die nächsten Wochen auch bewahrheitet und freue mich auf ein baldiges Ende.
Woche 1
16.03.-20.03.2020
Die erste Woche ist schon erstaunlich langsam vergangen, da die Einfältigkeit im sich wiederholenden Alltag zuhause sehr deutlich spürbar ist.
Was mich wirklich gut beschäftigt sind natürlich Steam und die PS4. Nur leider ist das Problem, dass ich nicht der einzige bin, der auf die Idee kommt, sich die Zeit im Internet zu vertreiben, wodurch ein reibungsloses Spielen der meisten Online-Spiele nahezu unmöglich wird.
Ich achte auch sehr darauf, das Haus nicht allzu oft zu verlassen. Bisher eigentlich nur, um mit dem Hund frische Luft zu erschnuppern oder um mit einem Freund in die Natur zu fahren und im Duo dem relativ frisch erworbenen Hobby des Angelns nachzugehen.