OSTVIERTEL.MS

Jakob

Woche 8

01.05.-08.05.2020

Jakob ist für diese Woche entschuldigt. 🙂

Woche 7

25.04.-30.04.2020

“Als Freund absurder Situationen komme ich in der aktuellen Zeit voll und ganz auf meine Kosten”, um meinen Vater bezüglich der stattfindenden Geschehnisse zu zitieren.

Und dem stimme ich in seiner Gänze zu. Die seltenen aber notwendigen Expeditionen in die Welt außerhalb meiner vier Wände sind begleitet von Masken und einem überaus zurückgezogenen Verhalten der Menschen, welches die deutsche Bevölkerung eigentlich schon zuvor zu Genüge an sich hatte. Und diese Masken… Also ich als jemand, der sehr viel auf seine Mimik setzt, um zu kommunizieren, fühle mich einfach SEHR unwohl damit, eine zwangsweise tragen zu müssen. Aber na ja, so ist es eben und dann steht man es durch.

Und somit genug zu der Kritik, denn die Absurdität hört damit nicht auf. Diese Pandemie bescherte mir einige der unterhaltsamsten Zeitungsartikel, die ich jemals lesen durfte, von den “Eis-Leck-Protokollen” Niedersachsens, bis hin zu den öffentlichen Äußerungen der AfD, welche aber auch vorher viele Perlen der ungewollten Komik enthielten.

Auch das Viel-Zuhause-Sein bietet viel Platz für Eigenartigkeiten. Sei es das allgemeine Zusammenleben eines Vier-Parteien-Familienhaushalts, welches sich durch den rapiden Anstieg der Zeit, die miteinander verbracht wird, an seine Grenzen annähert, oder die eigenen verzweifelten Versuche, nicht in seinem Sumpf der ideenlosen Langeweile zu versinken.

Meine hauptsächlichen Abhilfen bei letzterem sind ja, wie bereits erwähnt, das Zaubern und die Musik, welche dadurch, dass ich mich eh die ganze Zeit irgendwie beschäftigen muss, eher das Gegenteil von zu kurz kommen. Ich habe mich mit ein paar Freunden bei einem Online-Musik-Wettbewerb angemeldet, wobei wir erstaunlicherweise angenommen wurden UND auch noch den 5. Platz von über 2000 Bewerber*innen erreichten. (Hierbei muss erwähnt sein, dass dies nur der Zwischenstand ist, wir natürlich unser Bestes geben, zu gewinnen)… Kombiniert mit dieser Situation fühlt es sich so surreal an. Plötzlich haben eine sechsstellige Anzahl Menschen (das sind inzwischen fast 200.000) meine Musik gehört und ich habe jeden Tag Kontakt mit neuen Menschen, die auf mich aufmerksam geworden sind… Ich bin sehr froh, dass ich aktuell die Zeit zuhause habe, um mich darum zu kümmern und die Chance zu ergreifen, die ich durch die aktuelle Situation habe.

Dies ist auch der Grund für das Fehlen der letzten Tagebucheinträge. Ich bin einfach sehr verwirrt und beschäftigt. Insgesamt kann ich die Situation VOR ALLEM mit dem aufkommendem Frühling sehr genießen und meine Neugierde und Sinn für Humor sind gespannt, was uns die nächste Zeit noch bringt.


Wochen 3-6

28.03.-24.04.20

Jakob ist für diese Woche entschuldigt. 🙂


Woche 2

Selbst auferlegte Quarantäne. Ein Zustand, von dem ich vor ein paar Wochen noch geleugnet hätte, dass ich mich jemals in ihm befinden würde. Leider hat mir Covid-19, oder das Coronavirus, wie viele es zu nennen pflegen, da einen Strich durch die Rechnung gemacht.

Ich befinde mich ab heute (Freitag der 27. März), dank einer zu dieser Krise vorangehenden Mandelentzündung ganze zwei Wochen zuhause auf dem Land, in dem (nur zu ausschmückenden Zwecken so bezeichneten) wunderschönen idyllischen Örtchen Westbevern.

Im Hinterland scheint die Welt noch in Ordnung zu sein: die Traktoren fahren, die Kinder spielen im Garten oder auf der Straße und die älteren Ehepaare gehen mit ihrem kleinen Hund auf der gleichen Straße spazieren, wie zuvor schon jahrelang… Das Dorfleben zeigt sich durch die Situation demnach nicht wirklich eingeschränkt.

Und ich? Ich gehe meiner doch in solchen Zeiten erkennbar beachtlichen Anzahl an Hobbys nach. Ich nehme meine Karten in die Hand und komme nach mehreren Stunden hitziger Diskussion über Skype dazu, meinen kleinen Finger in einem leicht anderen Winkel zu halten… Ja, so ist das Dasein als Zauberer. Und als wäre das nicht genug, mache ich jeden Tag meine Stimme und Atemübungen, stelle mich in den Garten und werfe Bälle und andere Dinge in die Luft oder versuche Farben auf einem Würfel so schnell wie möglich richtig anzuordnen. Dies alles wird kombiniert mit der richtigen Prise an Netflix oder dem (inzwischen in Deutschland erhältlichen) Disney+.

Das mag vielleicht klingen, als ob ich es sehr gut hätte damit, die ganze Zeit eine Beschäftigung zu haben. Aber vor allem das Zaubern, was mit Abstand den größten Teil meiner Zeit einnimmt, lebt schlichtweg vom Zuschauer, welchen ich in der aktuellen Situation nicht wirklich habe. Letzten Endes mache auch ich das gleiche wie alle: Ich nutze die Zeit, die ich mir vertreiben muss, bis alles wieder funktioniert.


Woche 1

Jakob ist für diese Woche entschuldigt. 🙂